Mahlgrad Kaffee - so gelingt´s
Wer eine eigene Kaffeemühle besitzt und seine Bohnen selbst mahlt, kann sich glücklich schätzen. Denn Bohnen, die erst direkt vor dem Brühvorgang gemahlen werden, sind besonders aromatisch. Und trotzdem kann einiges schieflaufen. Denn ein falscher Mahlgrad führt zu ungewollten Nebenwirkungen:
- Der Kaffee wird zu wässrig
- Aromen können sich nicht ausreichend entfalten
- Der Kaffee schmeckt bitter
- Der Kaffee wird über- oder unterextrahiert
Es stellt sich also die Frage: Grob oder fein? Wie soll ich meine Bohnen mahlen? Ganz so pauschal lässt die Antwort nicht geben, denn der Mahlgrad ist abhängig von den Bohnen und der Zubereitungsart.
Kaffee-Extraktion - Was ist das?
Eine Extraktion ist ein Trennverfahren. Im Falle von Kaffee bedeutet es den Vorgang, wenn der gemahlene Kaffee im Kontakt mit heißem Wasser seine Inhaltsstoffe frei gibt. Und das soll in genau der richtigen Relation passieren. Erzielt werden soll eine Extraktion von 18 bis 22 Prozent, eine ziemlich kniffelige Angelegenheit. Denn wenn der Kaffee überextrahiert (zu viele Inhaltsstoffe freigibt) wird, wird er bitter. Bei einer Unterextraktion wird der Kaffee wässrig und schmeckt wenig aromatisch. Der richtige Mahlgrad passend zur Zubereitungsart verhindert das.
Kaffeebohnen nach Mahlgrad
Frisch gemahlene Kaffeebohnen versprechen wahren Genuss. Damit genau das auch Wirklichkeit wird, müssen ein paar Faktoren beachtet werden: Der Mahlgrad sollte mit der Extraktionszeit und Zubereitungsweise harmonieren. Die Faustregel lautet: Ist ein Kaffee sehr fein gemahlen, bietet er mehr Oberfläche und gibt daher umso schneller Aromen bei der Zubereitung ab. Daher sollte ein sehr fein gemahlener Kaffee schnell zubereitet (extrahiert) werden. Diese Zubereitungsweise ist etwa bei der Espressozubereitung mit einer Siebträgermaschine gegeben.
Umgekehrt bietet ein eher grob gemahlener Kaffee wenig Oberfläche und gibt dadurch Aromen langsamer ab. Eine Zubereitungsart, die zu diesem Mahlgrad passt, ist die French Press. Mit einem mittleren Mahlgrad fährt man richtig, wenn die Zubereitung mit dem Handfilter, der Filtermaschine und dem Espressokännchen vollzogen wird. Natürlich sind das alles nur Empfehlungen, an denen du dich ausprobieren kannst. Wenn du ein Fan von starkem Kaffee bist, kannst du durch eine feinere Mahlung genau das richtige Ergebnis erzielen. Umgekehrt können Freunde von wenig extrahiertem Kaffee ihr Pulver gröber mahlen. So können mit denselben Bohnen durch unterschiedliche Mahlgrade und Zubereitungsarten völlig andere Geschmackserlebnisse geschaffen werden.
Ganze Kaffeebohnen mahlen - Welche Mühle ist die richtige?
Es gibt zwei Arten von Kaffeemühlen: Die eine bedient man per Hand, die andere ist elektrisch. Die elektrischen sollten mit Mahlscheiben oder Kegelmahlwerk arbeiten, um ein einheitliches Resultat zu erzielen. Daher ist auch von Schlagmessermühlen abzusehen, die das nicht bieten können. Ob per Hand oder elektrisch, wichtig ist bei beiden Arten, dass du die Möglichkeit hast, den Mahlgrad selbst zu bestimmen.
Wer zuhause mahlt, genießt einige Vorteile: Frisch gemahlene Bohnen entfalten am besten alle ihre Aromastoffe. Vorgemahlener Kaffee hat eventuell schon einiges an Aromastoffen eingebüßt. Wichtig ist es, die Bohnen luftdicht, dunkel und kühl aufzubewahren.
Zusammenfassung und Tipps
- Je kürzer die Kontaktzeit, umso feiner wird der Mahlgrad gewählt
- Probiere durch Variation des Mahlgrades und der Zubereitungsart aus, wie du den für dich perfekten Kaffee erhältst
- Am aromatischsten sind die Bohnen, wenn sie innerhalb von drei Monaten nach der Röstung frisch gemahlen zubereitet werden