Geschichte
bei der der Genuss des Kaffees immer im Vordergrund steht ...
1998 übernahm ich ein Eiscafe in Frankenthal. Jung und noch voller Enthusiasmus ließ ich mich voll und ganz auf das Abenteuer Eis und Kaffee als Jungunternehmer ein.
Schnell stand der Genuss des Kaffees im Vordergrund und die Vision, die Welt von schlechtem Kaffee zu befreien. Als Pionier in Sachen Espresso, perfektem Milchschaum und Latte Art standen die Qualität und die Kundenzufriedenheit für mich immer an oberster Stelle. Das hieß − das beste Eis, den besten Espresso und den besten Cappuccino mit viel Liebe und Leidenschaft anzubieten.
Dabei war es eine Selbstverständlichkeit hochwertige Produkte einzusetzen. Sparen durch geringen Wareneinsatz oder an der Qualität der Rohstoffe gehörte nie zu meiner Philosophie.
In den darauf folgenden Jahren stellte ich fest, dass ich neben wenigen Anderen eine Ausnahme darstellte und die Welt der Eiscafes nicht meinen Ansprüchen genügte. Deshalb beschloss ich Eiscafes zu beraten, da die Qualität und der Geschmack von schlechtem Kaffee allgegenwärtig waren. Um diesen Ansprüchen zu genügen, blieb es natürlich nicht aus, dem Geheimnis der Bohne selbst auf die Spur zu kommen, und ich beschloss, mich mit dem Thema Kaffeerösten auseinanderzusetzen. Das konnte ja nun nicht so schwer sein.
Die Neugierde wich schnell der Passion und so wurde 2005 die erste Röstmaschine installiert. Ab 2006 wurde in einer Garage in Ketsch mit viel Freude und Spaß am Komponieren von Mischungen und dem perfekten Espresso experimentiert.
Das Ergebnis, das dieser Röster lieferte, war absolut nicht zufriedenstellend und der Lieferant sah dies nicht wirklich ein. Also nahm ich mein Schicksal in die Hand und versuchte in einer kleinen selbstgebauten Rösttrommel herauszufinden, wie sich die Bohnen in der Trommel verhalten müssen, damit ein optimales Ergebnis entsteht. Ein Freund und ich haben wochenlang die Rösttrommel neu gestaltet, auseinander geflext und wieder zusammengeschweißt - dies immer und immer wieder.
Zu dieser Zeit war ich äußerst verärgert und frustriert, doch im Nachhinein weiß ich, dass ich in dieser Zeit am meisten über die Einflussfaktoren von der Drehgeschwindigkeit der Trommel, der Luftzufuhr, der Schaufelanordnung und der Oberfläche der Trommel auf das Röstergebnis lernte. Am Ende hatten wir unsere eigene Röstmaschine gebaut und sehr viel Röst-Know-how gewonnen.
Nur hochwertige Qualität und eine langsame traditionelle Röstung sollten den unverwechselbaren Geschmack ergeben. Es folgten jedoch Nüchternheit und die Erkenntnis, dass dieses Ziel zu erreichen bei Weitem kein einfaches war. Zum einen fehlten der gleiche Enthusiasmus und Qualitätsanspruch bei den damaligen Gastro-Kunden. Zum anderen zeigte sich nach nunmehr 6 Jahren Rösterfahrung und bis dato 3 eingesetzten Röstmaschinen, dass keine dieser Röstmaschinen den Kaffee so röstete, wie ich es mir vorgestellt hatte. Insbesondere bei Röstmaschine No. 3 - welche überhaupt nicht meinen Qualitätsansprüchen genügte - lernte ich am meisten über das Rösten.
Nichtsdestotrotz kam ich nicht weiter. Kurzerhand und ohne Kosten und Mühen zu scheuen, habe ich mir Röstmaschine No. 4 angeschafft. Mit ein paar Verbesserungen haben wir in kürzester Zeit beste Qualität erreicht und konnten nun endlich in eine hochwertige Produktionsphase starten.
Nun fehlte es noch an jenen Kunden, welche die Leidenschaft für Kaffee teilten, und ich beschloss, mich einem ganz anderen Kundensegment zuzuwenden - den Genussmenschen. Die Idee zur gläsernen Rösterei und der Erlebniswelt Kaffee entstand.
2011 eröffnete die Rösterei in Hockenheim, in der Gäste erleben können, wie Kaffee geröstet und zubereitet wird. Mit diesem Konzept der Transparenz, Erlebnis und Frische konnte ich zahlreiche Kaffeefreunde für uns gewinnen und die Zahl der Kunden stieg und auch das Team wuchs.
2016 war ein besonders erfolgreiches Jahr, zum einen wurden wir vom renommierten Crema Magazin zum Röster des Jahres gekürt, was uns unendlich gefreut hat, gleichzeitig aber auch Ansporn ist so weiterzumachen. Außerdem wählte uns das Espresso Magazin zum besten Café/Röster der Region mit "14 Tassen".
Die Welt von schlechtem Kaffee zu befreien, war und ist unser Ziel. Wir freuen uns sehr, immer wieder glückliche Menschen aus der Rösterei gehen zu sehen, mit dem Wissen, dass diese einen genussvollen Moment und einen leckeren Kaffee genießen konnten.
Für mich, Rosario Bonafede, gibt es eine Quintessenz der ganzen Geschichte − nämlich: niemals aufzugeben und an seine Ziele und Wünsche zu glauben.
Ihr Rosario Bonafede und das gesamte Team.